Eine Generation im soziologischen Sinn umfasst Menschen einer Alterskohorte, deren gesellschaftliche Prägung gleich ist und die in der Folge ähnliche Wertevorstellungen und Lebensziele haben.
Rückblickend hat sich so ca. alle 15 Jahre eine Generation herausgebildet und verfestigt, bevor sich die technischen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bedingungen derartig stark änderten, dass sich eine neue Generation entwickelte.
Was bringt deine Generation mit?
Wer wir sind und wie wir uns begegnen, ist auch beeinflusst vom Zeitpunkt unserer Geburt. Ob Nachkriegsgeneration, Babyboomer, Generation X, Y oder Z – unsere Zugehörigkeit zu einer gesellschaftspolitischen Ereignisphase entscheidet über unser Wertesystem und Bewusstsein. Das Leben in unterschiedlichen Welten und technologischen Entwicklungszuständen prägt Erfahrungen, Selbstverständlichkeiten, Nöte und Glück (1).
Da kommt es auch mal zu Reibung zwischen den Generationen. Vermittlung und Verständnis sind dann besonders gefragt – gerade auch am Arbeitsplatz, wo viele Generationen und Ideen zusammenrücken. Stichwort: Generationenvielfalt oder Generationen Diversity (2). Ein Bewusstsein zu den unterschiedlichen Prägungen und Vorstellungen der Generationen hilft altersgemischten Teams zum Erfolg.
Nachkriegsgeneration (1946–1955)
Kriege hinterlassen Spuren. Und so lernen die Kinder dieser Zeit: Aufwärts geht es nur mit harter Arbeit, Disziplin und Sparsamkeit – und erleben das Wirtschaftswunder.
Babyboomer (1956–1965)
Mit Frieden und sozialer Sicherheit steigt die Geburtenrate. Und weil sie so viele sind, lernen sie zu kooperieren und sich durchzusetzen. Arbeit wird zum Lebensmittelpunkt und die Opferbereitschaft für den Erfolg ist groß.
Generation X (1966–1980)
Sie wachsen behütet auf oder bekommen den Wohnungsschlüssel der viel beschäftigten Eltern in die Hand gedrückt. Diese Generation ist geprägt von einem individualistischen Lebensgefühl. Die wachsende Arbeitslosigkeit führt allerdings zur Verunsicherung, ebenso wie die Macht der Märkte.
Generation Y (1981–1995)
Fernsehen, Videospiele und die Globalisierung gehören zum Alltag. Multikulturell und weltoffen blicken die „Hinterfragenden“ (y = Why) dabei kritisch in die Zukunft.
Generation Z (ab 1996)
World Wide Web und digitale Kommunikation sind das Lebensgefühl der „iGeneration“. Neue Kommunikations- und Selbstinszenierungsmöglichkeiten werden entdeckt. Der Zugang zu Wissen wird selbstverständlich.
Generation Morgen
Und wie geht es weiter? Deutschland wird älteste Nation der Welt. Soziale Netzwerke übernehmen die Familienfunktion. Geschäfte werden nur noch virtuell gemacht und Arbeitnehmer treffen sich im Cyberspace statt im Büro oder Werk. Digitalisierung und technischer Fortschritt schreitet exponentiell voran – und zwingen junge wie alte Menschen zum Schritthalten. Ein paar von vielen möglichen Szenarien. Fest steht nur eins: Auch auf die kommende Generation warten genügend Herausforderungen.
Quellen
(1)
Angelehnt an: Klaffke, M. (Hrsg.) (2014). Generationen-Management – Konzepte, Instrumente, Good-Practice-Ansätze. Wiesbaden: Springer Fachmedien
(2)
http://www.charta-der-vielfalt.de/service/publikationen/jung-alt-bunt.html