Fluide Kristalline Intelligenz EY ALTER Demografischer Wandel
Pressemitteilung vom 26. April 2016

Altern mit Köpfchen

„Alter ist Kopfsache“ heißt es, doch wie hängt Intelligenz eigentlich mit dem Alter(n) zusammen?

Es sind nicht die Köpfe, die alt sind, sondern die darin verankerten Bilder. Altern wird oft mit Verfall und Abbau gleichgesetzt. Dabei geht das Altern mit ständiger Entwicklung einher und so entwickeln sich auch die kognitiven Leistungen mit. Jung und schlau, alt und dumm? Weit gefehlt.

Was sagt die Wissenschaft?

Einen Paradigmenwechsel läutete 1971 der US-amerikanisch Psychologe Raymond Bernard Cattell mit dem Zwei-Faktoren-Modell, einem Kompensationsmodell ein. Er unterscheidet dabei zwischen fluider und kristalliner Intelligenz. Doch was bedeutet das genau?

Bei der fluiden Intelligenz dreht sich alles um die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung. Das Gedächtnis, die räumliche Orientierung und das logische Denken – beispielsweise zum Erkennen von Lösungsstrategien – sind hier angesiedelt. Im Kindes- und Jugendalter nimmt die fluide Intelligenz so richtig Fahrt auf. Allerdings ist sie eher ein Kurzstreckensprinter, denn bereits ab circa Mitte zwanzig beginnt die fluide Intelligenz abzufallen.

Ihr Partner die kristalline Intelligenz übernimmt hier den Staffelstab und legt den restlichen Lebenslauf in Sachen Intelligenz zurück. Kristalline Intelligenz basiert auf gesammelten Erfahrungen und erworbenem Wissen. Sie zeigt sich in der Größe des Wortschatzes sowie der Lese- und Schreibfertigkeit. Aha! Aus diesem Grund hat Opa so ein schier unerschöpfliches Allgemeinwissen. Die kristalline Intelligenz wächst fast ein Leben lang und fällt erst im hohen Alter etwas ab. Das Zusammenspiel von fluider und kristalliner Intelligenz bewirkt große Resultate, schließlich ergänzen sich beide wunderbar.

Und was heißt das für die Arbeitswelt?

In vielen Berufsfeldern wird bereits die Bereicherung durch altersgemischte Teams und damit der Herstellung einer Balance zwischen fluider und kristalliner Intelligenz erkannt, denn sie führt nachgewiesen zum bestmöglichen Ergebnis. Jeder bringt die ihm innewohnenden Qualifikationen und Erfahrungen im Sinne des Gesamtergebnisses mit ein.

Bei der Polizei zum Beispiel übernehmen jüngere Kollegen inzwischen Aufgaben, die mit Schnelligkeit und Muskelkraft zu tun haben, zum Beispiel Verfolgungsjagden. Ältere greifen auf ihre Erfahrung zurück und demonstrieren Fingerspitzengefühl beim Bürgerkontakt. Ähnlich kann auch in einem heterogenen Team in einem Unternehmen das Zusammenspiel von jungen, kreativen Impulsen oder frischen Perspektiven und dem Wissen sowie der Gelassenheit der älteren Mitarbeiter zu innovativen Ergebnissen führen.

Alter erfahren und entdecken

Manchmal verschwimmen auch die Grenzen, denn was bedeutet es überhaupt jung zu sein und wann gilt man als alt? Welche Rolle spielt das Denkvermögen beim Altern?
Antworten und Denkanstöße geben die interaktive Sonderausstellung „EY ALTER – Du kannst dich mal kennenlernen“, die bis 31. August 2016 im Universum® Bremen zu sehen ist, sowie das gleichnamige Magazin.

Im Zentrum der Ausstellung steht ein riesiges interaktives Modell eines menschlichen Kopfes. Die Besucher können dabei überprüfen, was sich mit dem Alter tatsächlich verändert, wie sie das Alter wahrnehmen und was ihr Denken bestimmt. Intelligenz und Gehirn, Persönlichkeit, Werte und Emotionen – alles wird auf den Prüfstand gestellt. Was passiert in meinem Kopf? Kommt die Weisheit mit dem Alter? Wer bin ich, wenn ich alt bin? Und bin ich glücklicher mit 80? Diese und ähnliche Fragen werden rund um das Kopfmodell geklärt. Highlight ist das Ausstellungselement „Gedankengang“ mit Gedanken zum Anfassen. Aktuelle Informationen rund um die Themenbereiche Alter, Alltag und Arbeitswelt gibt es auf dem neuen Newsblog: http://eyalter.com/#_Newsblog Die Ausstellung „EY ALTER – Du kannst dich mal kennenlernen“

Die Ausstellung entstand auf Initiative und nach Ideen des Mercedes-Benz Werkes Bremen. Sie ist Teil der Demografie-Initiative „Y.E.S. – Young and Experienced together Successful“, die einen Kulturwandel im Unternehmen anstoßen und die Zusammenarbeit von jungen und erfahrenen Mitarbeitern in der Pkw-Produktion fördern soll. Realisiert wurde die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Universum® Bremen und unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Jacobs University in Bremen.

Mehr Informationen unter:
www.eyalter.com
https://www.facebook.com/EYALTERofficial
https://twitter.com/EYALTERofficial
www.universum-bremen.de

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